Kapitel 4
Erdaltertum

4   Devon: das Zeitalter der Fische, erste Wälder und Amphibien

Zusammenfassung von Teilen des Buchkapitels sowie Zusatzmaterial:

Momentan befinden wir uns etwa 416 Millionen Jahre vor der Gegenwart, am Beginn des Devons. Dieses Zeitalter wird etwa 359 Millionen Jahre vor der Gegenwart enden. Unser Weg durch das Devon wird also 57 Kilometer (entsprechend 57 Millionen Jahren) lang sein.

Immer noch bedecken im Devon flache warme Meere Teile der Kontinente. Das Klima ist warm, aber im späteren Devon kühlen zumindest die Polargebiete allmählich ab. Davon ist besonders Südamerika betroffen, das als Teil Gondwanas jetzt nahe am Südpol liegt (siehe unten).

Die Entwicklung des Silurs setzt sich weiter fort: In den Ozeanen finden wir viele unterschiedliche Tierarten, beispielsweise Schwämme, Korallen, Muscheln, Schnecken, Armfüßer (Brachiopoden) und Tintenfische. Wieder entstehen große Korallenriffe. Fische, besonders Panzerfische (Placodermi), entwickeln sich in großer Vielfalt. Der größte Fisch ist mit einer Länge von bis zu 9 Metern ein räuberischer Panzerfisch namens Dunkleosteus terrelli -- er lebt im späten Devon.


Der Panzerfisch Dunkleosteus (genauer: ein Plattenhäuter).
Quelle: Wikipedia, Quelle dort: Animals of the Past, Frederic A. Lucas (1852-1929), Extinct Animals.
Schutzdauer demnach abgelaufen, Bild also gemeinfrei.




Fische im Devon.
Quelle: Wikimedia Commons File:Devonianfishes ntm 1905 smit 1929.gif
Quelle dort: http://www.copyrightexpired.com/earlyimage/prehistoriclifebeforekt/devonianfishes_ntm_1905_smit_1929.html.
Autor: Joseph Smit (1836-1929), aus Nebula to Man, 1905 England
Public Domain (copyright abgelaufen).


Die Landpflanzen aus dem Ordovizium und Silur entwickeln sich weiter und breiten sich aus. Nun gibt es an Land Bärlappe, Schachtelhalme, Farne und Moose. Erste Wälder entstehen, beispielsweise im arktischen Kanada, das im Silur am Äquator liegt (siehe unten). Am Ende des Devons gibt es Waldbäume mit bis zu 30 Metern Höhe. Die Pflanzen entziehen der Atmosphäre zunehmend Kohlendioxid (das Treibhausgas, das für das warme Klima verantwortlich ist).



Landpflanzen im frühen Devon.
Quelle: Wikimedia Commons File:Devonianscene.jpg
Quelle dort: http://www.copyrightexpired.com/earlyimage/prehistoriclifebeforekt/n2m_devonianscene.html.
Autor: Eduard Riou (1838-1900) aus The World Before the Deluge 1872 (United States)
Public Domain (copyright abgelaufen).


Gliederfüßer wie Spinnentiere (Arachnida) und erste flügellose Insekten breiten sich auf dem Land aus. Das älteste bekannte Insekt ist Rhyniognatha hirsti; es entstand vor etwa 400 Millionen Jahren.

Im späten Devon treten die ersten Landwirbeltiere (Tetrapoden) auf: Amphibien wie beispielsweise Ichthyostega. Diese Tiere entwickeln sich aus Fischen, die große Ähnlichkeit mit den noch heute lebenden Quastenflossern und Lungenfischen aufweisen. So ähnelt der Bau der Brust- und Bauchflossen der Quastenflosser dem Bau der Gliedmaßen der Landwirbeltiere. Aus diesen Flossen entwickeln sich Beine und Füße, die die Fische zunächst gut zum Herumstöbern am Boden des Wassers gebrauchen können. Lungenfische besitzen bereits eine einfache Lunge, die ihnen in sauerstoffarmen Gewässern das Überleben ermöglicht.



Ichthyostega
Quelle: Wikimedia Commons File:Ichthyostega BW.jpg von Nobu Tamura,
dort lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung 2.5.




Komoren-Quastenflosser,
Quelle: Wikimedia Commons File:Coelacanth.png, demnach freigegeben (public domain) durch den Autor Robbie Cada.




Schlammspringer sind Fische, die in der Gegenwart die tropischen Mangrovenwälder bewohnen. Sie können ihre verdickten Brustflossen wie kleine Arme als Gehwerkzeuge benutzen. So ähnlich kann man sich die Entstehung der Amphibien im Devon vorstellen. Quelle: Wikimedia Commons File:GambianMudskippers.jpg von Bjørn Christian Tørrissen, dort unter den Bedingungen der „ Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen“-Lizenz, in den Versionen 1.0, 2.0, 2.5 und 3.0 veröffentlicht.



Schauen wir uns die Verteilung der Kontinente im Devon an:


         


Es gibt im Wesentlichen zwei eng benachbarte Kontinente: Den südlichen Großkontinent Gondwana und den äquatorialen Kontinent Laurussia, die sich aufeinander zubewegen, was zur variszischen Gebirgsbildung (Orogenese) führt (analog zur kaledonischen Gebirgsbildung, die wir aus dem Silur kennen). Auf lange Sicht wird sich so im Perm der Superkontinent Pangäa bilden.


Am Ende des Devons (vor etwa 375 Millionen Jahren) kommt es wie bereits 75 Millionen Jahre zuvor am Ende des Ordoviziums (also vor etwa 450 Millionen Jahren) zu einem globalen Massensterben, allerdings hauptsächlich in den Ozeanen und kaum auf dem Land. Besonders Meereslebewesen, die in tropisch warmen Gewässern leben, sind betroffen: 70% von ihnen sterben aus! Die im Ordovizium sehr verbreiteten Graptolithen verschwinden und alle Riffe sterben ab, da viele riffbildende Organismen (beispielsweise die sogenannten tabulaten Korallen) verschwinden. Für längere Zeit wird es auf der Erde keine nennenswerte Riffbildung mehr geben.

Das Massensterben am Ende des Devons ist nun bereits das zweite Massensterben. Drei weitere werden noch folgen. Hier sind die 5 großen Massensterben der Erdgeschichte im Überblick:



Die letzten 540 Millionen Jahre im Überblick. Die fünf großen Massensterben sind durch rote Pfeile gekennzeichnet.
Der oberste Pfeil markiert das Aussterben der Dinosaurier. Das größte Massensterben ereignete sich am Ende des Perm (mittlerer Pfeil).


Man kann das Ausmaß der einzelnen Massensterben auch genauer angeben. Dazu kann man sich beispielsweise anschauen, wieviele Gattungen es im Lauf der Zeit gab. Eine Gattung fasst dabei mehrere Arten zusammen. Zum Vergleich: Wir Menschen gehören wie der Neandertaler zur Gattung (Genus) Homo. Unsere Gattung Homo gehört wiederum zur Familie der Hominidae (Menschenaffen), die auch Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang Utans umfasst. Man erkennt in der folgenden Darstellung die fünf Einschnitte in der Zahl der Gattungen, die den fünf Massensterben entsprechen (gelbe Dreiecke). Das Massensterben in den Ozeanen des Devons liegt dabei bei 375 Millionen Jahren vor der Gegenwart. Besonders ins Auge fällt auch der große Einschnitt am Ende des Perm vor etwa 250 Millionen Jahren. Wir werden im entsprechenden Kapitel noch genauer darauf eingehen.


       




Zusatzinformationen:

a) Der Landgang der Wirbeltiere
b) in Arbeit ...



a) Der Landgang der Wirbeltiere

Im Devon (vor 416 bis 360 Millionen Jahren ) gelingt es nach den Gliederfüßern auch den Wirbeltieren, an Land Fuß zu fassen. Dieser Übergang von den Fleischflossern (Fische mit muskulösen Flossen wie beispielsweise Quastenflosser) zu den vierbeinigen amphibienartigen Tetrapoden ist durch verschiedene Fossilien gut dokumentiert. Eine Übersicht findet man beispielsweise auf Wikipedia: Landgang (Biologie), wo man auch die folgende Grafik findet:



Von oben nach unten: Eusthenopteron, Panderichthys, Tiktaalik, Acanthostega, Ichthyostega, Pederpes
Credit: Maija Karala,
Quelle: Wikimedia Commons File:Fishapod evolution.jpg,
Diese Datei ist auf Wikimedia unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported lizenziert.


Schauen wir uns diese Lebewesen im Einzelnen an:



b) in Arbeit ...

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Literatur zu dem Thema:


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last modified on 09 March 2012