Kapitel 2
Princeton, Pfadintegrale und das Manhattan-Projekt

2  Elektrodynamik ohne Felder

Zusammenfassung des Buchkapitels:



Zusatzinformationen:

a) Die Selbst-Kraft auf ein beschleunigtes Elektron im Kugelmodell



a) Die Selbst-Kraft auf ein beschleunigtes Elektron im Kugelmodell

Stellt man sich das Elektron als kleine geladene Kugel mit Radius R vor, so wirkt bei einer geradlinigen Beschleunigung a aufgrund der elektromagnetischen Selbstwechselwirkung der Kugel auf sich selbst die folgende abbremsende Kraft auf diese Kugel (siehe Feynman Lectures Vol 2 Kap. 28–5: Attempts to modify the Maxwell theory, Formel (28.9))

Dabei ist k eine Zahl von der Größenordnung Eins, die von der konkreten Ladungsverteilung der Kugel abhängt. Für eine Kugel mit gleichmäßiger Ladungsdichte auf der Oberfläche ist k = 2/3. Außerdem ist c die Lichtgeschwindigkeit und e2 die quadrierte Ladung des Elektrons, geteilt durch 4πε0 mit der elektrischen Feldkonstante ε0.

Die durch die Punkte dargestellten Terme enthalten höhere Zeitableitungen der Beschleunigung sowie Potenzen des Kugelradius R, d.h. sie fallen weg, wenn der Kugelradius gegen Null schrumpft, wie man es für ein punktförmiges Elektron annehmen muss (zumindest konnte man bis heute keinerlei Ausdehnung bei Elektronen feststellen, anders als beispielsweise bei Protonen und Neutronen).

Der erste Term entspricht Newtons Formel F = m · a und enthält demnach als Vorfaktor der Beschleunigung a die Masse des Elektrons, die durch die Selbstenergie seines Feldes zustande kommt. Sie wird unendlich groß, wenn der Kugelradius R gegen Null schrumpft, da dieser im Nenner steht. Genau diesen Term wollte Feynman loswerden, indem er die Selbstwechselwirkung des Elektrons verneinte.

Der zweite Term tritt auf, wenn sich die Beschleunigung zeitlich ändert, beispielsweise bei einem schwingenden Elektron. Er entspricht dem Strahlungswiderstand und ist unabhängig vom Kugelradius R, d.h. man kann für diesen Term die Kugel problemlos unendlich klein werden lassen. Auch diesen Term würde Feynman verlieren, wenn das Elektron keine Selbstwechselwirkung hätte. Der Term muss aber vorhanden sein, damit ein schwingendes Elektron bei der Energieabstrahlung einen Widerstand spürt. Diesen Widerstand muss man überwinden, um die Schwingung aufrecht zu erhalten, d.h. man muss dem Elektron genau die Energiemenge zuführen, die es abstrahlt.



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last modified on 27 August 2017